die Lovestory

Am Heiligen Abend 2007 war Heidi bei Freunden eingeladen. Nach der Feier fuhr sie zurück. In St. Gallen entdeckte sie auf einem anderen Gleis den abfahrbereiten Zug nach Herisau. So schnell sie konnte, rannte sie die Treppen runter und wieder hoch und erreichte keuchend ihr Ziel. „Sie brauchen sich nicht so zu beeilen, der Zug fährt noch nicht ab!“, gab ihr ein Mann freundlich Bescheid. Froh den Zug erreicht zu haben, setzte sie sich ins erstbeste Abteil. Nun betrat auch besagter Mann das Abteil und sprach Heidi erneut an: Waren Sie schon mal im Führerstand eines Zugs?“ Sie verneinte. „Würden Sie gerne einmal vorne mitfahren?“ „Ja, natürlich!“, war ihre spontane Antwort. So sass sie wenige Augenblicke später ganz vorne auf einem Hocker und freute mich über diese neue Perspektive. Besonders eindrücklich erschien ihr die Fahrt aus dem Nebel direkt hinaus auf die Eisenbahnbrücke mit anschliessender Einfahrt in den Tunnel. Während der kurzen Fahrt plauderten die beiden miteinander v.a. über ihre Berufe. Hoch beglückt aber schnell verabschiedete sich Heidi in Herisau vom freundlichen Lokomotivführer und machte sich auf den Heimweg. Unterwegs dankte sie Jesus von ganzem Herzen für dieses wunderschöne Weihnachtsgeschenk und durchlief alles noch einmal in Gedanken. Etwas beschämt stellte sie fest, dass sie sich wohl gar nicht richtig bei ihrem Gönner bedankt hatte und auch ein Tadel von Jesus machte ihr zu schaffen.

Verlegen betete sie in Gedanken: „Wenn ich diesen Lokomotivführer wieder treffen soll, dann musst du, Jesus, bewirken, dass er mich ausfindig macht!“ Die Wahrscheinlichkeit schätzte sie allerdings auf Null, kannten sie doch lediglich die Vornamen von einander und überhaupt...!

Drei Tage später sollte sie eines besseren belehrt werden: Sie erhielt einen Brief von Markus, dem Lokomotivführer! Er hatte sie per Internet ausfindig gemacht. Er schlug ein Wiedersehen vor, weil er auf der kurzen Fahrt ihre Offenheit geschätzt hatte. Zum Schluss wünschte er ihr Gottes Segen für das neue Jahr. Zuerst war Heidi sprachlos, dann zwischen Freude und Unsicherheit hin- und hergerissen. Schliesslich schrieb sie zurück, bedankte sich und erklärte, dass ihr der Segen Gottes sehr wichtig sei, da sie seit über 20 Jahren bewusst als Christ leben und Gottesdienste in Freikirchen besuchen würde. Sie wollte wissen, was ihm in Bezug auf den Glauben wichtig war. Diese Stellungnahme sollten Klarheit schaffen für ein allfälliges Treffen. Seine Antwort kam bald darauf: Auch er hatte Jesus als seinen Erlöser angenommen und freute sich über diese gemeinsame Basis.

So trafen sich die Beiden ein zweites Mal, erlebten einen wunderschönen Nachmittag miteinander, hatten einander viel zu erzählen und.... 10 Monate später traten Sie vor den Traualtar. In ihren Herzen war so viel Freude, Frieden und Gewissheit, dass sie diesen Schritt am 25.10.2008 wagten und mit Gottes Segen in eine gemeinsame Zukunft gingen....

Auch wenn es anders heraus kam als erhofft, Heidi hat es nie bereut!

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